21. November 2015

Die Kamikaze des Daech: Gott ist groß!


Jahr für Jahr berichte ich in meinen Artikeln über die Anstrengungen der westlichen Politiker, Medien, Kirchen und Organisationen, den blutigen Weg der Islamisierung Europas, Asiens und der gesamten Gesellschaft der Ungläubigen auf gar keinen Fall mit dem Islam in Verbindung zu bringen, "Islam ist Islam!" des Recep Tayyip Erdogan zu "Islam ist Frieden!" zu verbiegen, während immer neue Interpretationen versucht werden, und während man Israel zum Fall stempelt, in dem es da angeblich um Antizionismus und die Rechte der palästinensischen Araber geht, um den "israelisch-palästinensischen Konflikt." Inzwischen wird es bald langweilig!

Update
- Ein Universitätsprofessor aus Oran sagt, wie's ist!
- Der Terror wird verübt von Kelten, Friesen und Griechen!

Ein Beispiel sei der Artikel "Udo Ulfkotte, der Islam und Israel", vom 27. Dezember 2006, zu dessen Buch "Krieg in unseren Städten": [Die Artikel von meiner Website sind nicht mehr online.]

Man muß sehr aufmerksam lesen, um dem Autor auf die Spur zu kommen. Sein Trick besteht in der durchgängigen Benennung der zerstörerischen Ziele und Handlungen der Muslime als islamistisch, wie er es mit der Muslimbruderschaft anscheinend auch vorhat. Grundsätzlich ordnet Udo Ulfkotte alles Schlechte und Inhumane, alle Unterdrückung der Gläubigen und der Dhimmis, allen Terror und alle Stagnation der gesellschaftlichen Entwicklung den Islamisten zu. Für ihn hat der Islam damit nichts zu tun. Das zu vermitteln, scheut der Autor keine Verrenkung.

Wie zutreffend ist dagegen die von Papst Benedikt XVI in seiner Regensburger Rede Glaube, Vernunft und Universität, am 12. September 2006, zitierte Erkenntnis des Manuel Palaeologus, von 1391: "Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, daß er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten."

Weitere Beispiele liest man im Artikel "Jungle World und 'Paradise Now' - Ausgewogenheit im Urwald der Welt", vom 6. Oktober 2005, im Artikel über die preisgekrönte Phantasie zum Thema Selbstmordattentäter, und im Artikel "Die Ausbildung zum Selbstmordattentäter - eine strategisch-politische Operation", vom 7. Oktober 2005. [Die Artikel von meiner Website sind nicht mehr online.]

Heute muß man nicht mehr sehr aufmerksam lesen, sondern die Verschleierung der Tatsache, daß die Gewalt aus dem Islam kommt, springt einen schon in Begriffen an, die es vor kurzem noch nicht in den Diskursen gab. Daesh, französisch Daech, zum Beispiel. Da ist selbst das "I" für "Islam" entfernt. Was Daesh/Daech heißt, hinterfragt in Europa kaum einer. Das sind im fernen Syrien und im noch ferneren Irak Terroristen, die nichts mit dem Islam zu tun haben.


Peter Temel stellt im Cicero, vom 16.November 2015, "die vielen Namen des Terrors" vor: Daesh, IS, ISIS, ISIL; den Begriff Daesh bzw. Daech benutzten François Hollande und sein Außenminister Laurent Fabius seit längerem für die Terrormiliz, die Dschihadisten des Islamischen Staates (IS).

Bei diesem handelt es sich um ein islamisch organisiertes Gemeinwesen, um einen Staat, eine res publica. Islamischer Staat = الدولة الإسلامية, ad-dawla al-islāmiyya, persisch heißt دولت auch "Regierung".

Es ist wie immer, wenn es um den Islam und um Muslime geht: Sie selbst können sagen und herausschreien, was sie wollen, westliche Interpreten wissen besser als die Muslime, was diese in Wirklichkeit meinen, sie entsorgen das Problem durch Umbenennung: Allahu Akhbar? Gott ist groß!

Die Fahrlässigkeit der westlichen Welt und ihrer Medien ist grenzenlos!

"Der Name [Islamischer Staat] ist jedoch umstritten, da die Extremisten weder den Islam noch einen Staat repräsentieren." Westliche Politiker wissen das, und Daesh, so habe "die libanesische Zeitung Daily Star ... erklärt, werde "im arabischen Raum in einem abfälligen Kontext verwendet und daher von der Gruppe selbst abgelehnt". 'Daeshi' bezeichnet in der Alltagssprache mittlerweile einen bigotten Menschen, der seine Überzeugungen anderen aufzwingen will."

Die Ablehnung bezieht sich demnach nur auf die westliche Abkürzung Daesh/Daech.

Wenn Barack Obama, in einem Statement, vom 10. [!] September 2014, sagt, das wäre kein Islamischer Staat, dann stimmt das? Über ISIL, den Islamischen Staat im Irak und der Levante, weiß er: “Now let’s make two things clear: ISIL is not ‘Islamic.’ No religion condones the killing of innocents. And the vast majority of ISIL’s victims have been Muslim."

Der Islam duldet nicht die Ermordung von Unschuldigen? Der Trick liegt im Begriff "Unschuldige". Juden und Christen sowie Muslime, die nicht der gerade gängigen Vorstellung der Eroberer von Gläubigen entsprechen, sind allesamt keine Unschuldigen, weil sie sich nicht dem Islam der herrschenden Konvenienz unterworfen haben oder in einem Staat leben und leben wollen, der nicht islamisch organisiert ist.

In Israel lebt vom Kind bis zum Greis kein einziger unschuldiger Jude.

Als exemplarisch dafür, was gemeint ist, nämlich, daß es auch schuldige Opfer gibt, und daß die Attentate nichts mit dem Islam zu tun haben, kann man die Erklärung, vom 15. November 2015, der von Steuerzahlern ausgehaltenen Vereinigung Ensemble et Solidaire. Union Nationale des Retraités et des Personnes Agées (UNRPA) lesen, der Nationalen Union der Rentner und der Alten. "UNRPA verneigt sich vor den unschuldigen Opfern der terroristischen Angriffe", die Attentäter kommen nicht als Subjekte vor, sondern es handelt sich um "barbarische Akte, die Angst, Gewalt, Chaos und identitäre Abschottung" zu provozieren versuchen". Die Rentner und Alten werden unter dem Motto "Gemeinsam und Solidarisch" aufgefordert, "Verwechslungen und Brandmarkungen abzulehnen und entschlossen die Intoleranz, den Haß und den Rassismus zurückzuweisen."

Diese Erklärung ist im Indépendant, vom 21. November 2015, abgedruckt [nicht online]. Man kann davon ausgehen, daß sie in zahlreichen Lokalzeitungen Frankreichs erscheint.

Im Paris des 13. November 2015 sind solche Ziele angegriffen worden, in denen die Wahrscheinlichkeit, gläubige Muslime zu finden, gegen Null geht. Im Indépendant sind die Namen der 129 Ermordeten aufgeführt worden, unter ihnen habe ich drei arabische Namen entdeckt, wahrscheinlich von Muslimen. Die hinzugefügte kurze Berufsbezeichnung reicht aus, sie als in unsere Gesellschaft integriert und damit im Verständnis der Rechtgläubigen einzuschätzen als vom Islam abgefallen. Wenn nicht, so sind sie als Kollateralschäden zu verbuchen.


Asta Diakité ist eines der Opfer. Sie ist die Schwester des französischen Nationalspielers Lassana Diarra. Beerdigt wird sie in Mali, dort, wo muslimische Glaubenskämpfer, "islamistische Attentäter", in der Hauptstadt Bamako, am Freitag, den 20. November 2015, im vor allem von Ausländern gebuchten Hotel Radisson Blu gewütet und 170 Geiseln genommen haben. Bei der Stürmung hat es ca. 20 Tote gegeben. DIE WELT untertitelt den Bericht, vom 20. November 2015: "Sie sollen während des Angriffs 'Gott ist groß' gerufen haben."

Mehr Beleidigung der Glaubenskämpfer und ihres Allah geht nicht!

Der 37-jährige erfahrene Glaubenskämpfer Fabien Clain, ein in Toulouse ansässiger Islamkonvertit der 90er Jahre, aus La Réunion, bedroht denn auch schon 2009 das Bataclan "des mutmaßlichen Zionismus seiner Besitzer wegen", zitiert Angélique Negroni die Zeitung Le Monde, im Figaro, vom 20. November 2015 [für Abonnenten]. In einer Aufzeichnung einer fünfminütigen Rede äußere er "Genugtuung über den Tod der 'Gِötzendiener' des Bataclan, der 'Kreuzzügler' und kündigt schon an: 'Dieser Angriff ist nur der Beginn des Sturmes' ..."

Den Medien ist das Grund genug, in die Tasten zu hämmern und den Islam reinzuwaschen. Zoé Cadiot zitiert im Indépendant, am 19. November 2015 [nicht online], eine Latifa: "Diese Leute, die vorgeben, Muslime zu sein. Das hat nichts mit dem Islam zu tun ... Sie wollen uns nur terrorisieren." Daß eben dieser Terror zur Islamisierung gehِört, wenn die Ungläubigen nicht aus eigenen Stücken konvertieren und sich der Herrschaft des Islam unterwerfen, sagt Latifa nicht, und die Journalistin weiß es entweder nicht, oder sie gibt vor, es nicht zu wissen. Eine Hayat stellt Forderungen: "Frankreich, das sieben Millionen Muslime zählt, muß [sic!] auch den Erwartungen Palästinas Rechnung tragen." Mit diesem Zitat fälscht die Journalistin ab von der Ursache Islam auf den "israelisch-palästinensischen Konflikt". Schuld an den Attentaten von Paris sind letztlich Israel und die Juden.

Ein Rachid sagt: "Ja, es gibt einen politischen und radikalen Islam." Der Islam ist aber immer politisch, und seine Radikalität und die gewaltsame Islamisierung sind eine Form, beginnend mit da'wa, der Einladung zum Islam, der systematischen Missionierung und dem Aufbau von Gegengesellschaften. Dazu kann man im Artikel, vom 10. April 2012, Frankreich. Wie Tariq Ramadan den franzِösischen Staat vorführt einiges lesen.

"Wer nicht hِören will, muß fühlen!" Das ist das Motto der Glaubenskämpfer.

Soweit zur Entfernung des "I" für Islam aus Politik und Medien. Nun zur Vernebelung der Herkunft der Selbstmordattentate aus dem Islam. Dazu ist die "unabhängige [sic!] Forscherin" Fatima Lahnait ihr Geld, wenn nicht Gold wert. Sie verِöffentlicht, am 1. Mai 2014, einen Bericht mit dem Titel Femmes kamikazes, le djihad au féminin, Kamikaze-Frauen, der Dschihad in weiblicher Form. In dem Bericht ist alles an Selbstmordattentätern Kamikaze, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist, und Allah ist bei ihr Gott. Es handele sich um eine "japanische Inspiration". Deshalb beginnt sie mit den japanischen Kamikaze vom Ende des 13. Jahrhunderts.

Die Assassinen des 11. bis 13. Jahrhunderts erwähnt sie nicht. Das Buch von Anthony Campell: The Assassins of Alamut kennt sie nicht oder, wenn sie es kennt, unterschägt sie es. Die Assassinen werden im Bericht nicht erwähnt, obgleich es dieser Begriff ist, der im Franzِösischen weiterlebt und nicht der japanische: assassiner, assassin, assassinat, morden, Mörder, der Mord.

Bei Fatima Lahnait beginnen Selbstmordattentate Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts.

Selbstverständlich bezeichnen die muslimischen Auftraggeber ihre Operationen nicht als Kamikaze. Die Forscherin erkennt ihnen mit der Begriffsverfälschung ihre politisch-religiِöse Verankerung im Islam ab. Die EU nimmt diese Beseitigung des Problems durch die Sprache dankbar entgegen.

Man sieht die strahlende "Geschichtslehrerin und internationale Beraterin" Fatima Lahnait im Europahaus der EU, in London-Westminster, neben der Deutschlandfahne, am 1. November 2013. Zum Europahaus weiß The Telegraph, am 3. Oktober 2010: EU bureaucrats move into luxury new London address: Europe House. EU Bürokraten ziehen in eine luxuriِöse Londoner Adresse: Europahaus. Es ist das ehemalige Hauptquartier von Margaret Thatcher, the legendary Conservative Central Office, 32 Smith Square, wo heuer die Muslimin ihre Kamikaze-Beratung vortragen darf.

Mehr Beleidigung der Briten geht nicht!

Auch auf Twitter verbreitet Fatima Lahnait ihre Nebelkerzen über alles und jedes, das nichts mit dem Islam zu tun hat. Im Grand Journal de Canal+, erklärt sie, am 19. November 2015: "Die Auftraggeber der Attentate kennen die Verletzlichkeit der Frauen und wissen, sie sehr gut zu nutzen."

Die Rußland- und Tschetschenienkennerin, Gegnerin der "russischen Besatzung" Tschetscheniens, die geheim nach Georgien und Syrien reisende franzِösisch-britische Manon Loizeau ergänzt lieb lächelnd: "Man verspricht den Kamikaze-Frauen, daß sie, in dem sie sich umbringen, diejenigen wiederfinden werden, die sie verloren haben." Untertitelt ist ihr Foto: "Kamikaze-Frauen. Neue dschihadistische Strategie". Sie unterbietet damit noch Fatima Lahnait. [nicht mehr online]

Moderatorin Maitena Biraben, die nächste Tussi [tut mir leid, aber die Bezeichnung ist noch geschmeichelt], erklärt: "Zur Erinnerung: Im Koran ist es verboten, Selbstmord zu begehen." [Koransure 4:33 (29)]

Mehr Beleidigung der Selbstmordattentäterinnen geht nicht!

Die Verwirrung der Moderatorin mag daher rühren, daß es sich tatsächlich nicht um Selbstmord, sondern darum handelt, den eigenen Körper als Waffe einzusetzen. Es hätte ihr auffallen müssen, daß es auch Selbstmordattentäter wider Willen gibt, in dem debile Menschen mit Sprenggürteln ausgestattet und mit Hilfe von Fernzündungen in den Tod geschickt werden. Der genauere Begriff wäre Homizidbomber.

Wenigstens widerfährt der 26-jährigen marokkanisch-stämmigen ersten Selbstmordattentäterin auf dem Boden Frankreichs Hasna Ait Boulahcen, der Cousine des liquidierten Abdelhamid Abaaoud, ein wenig Gerechtigkeit, im Paris Match, vom 20. November 2015: "Geschildert als eine in letzter Zeit "vom Dschihad besessene", hat sie, insbesondere am 11. Juni 2015, eine unmißverständliche Nachricht auf den gesellschaftlichen Netzwerken verِöffentlicht: 'Iwer bal nach syrie incha'llah bal abreise in die turkie (sic).' Foto (rechts) anbei. Hasna Ait Boulahcen, die letztlich nie dorthin gereist ist, hat im Gegenzug ihre Dienste angeboten für in Frankreich zu begehende Attentate."

Die Kamikaze-Bomberin mit den großen Hüten, betitelt die WELT online, vom 19. November 2015, den Artikel der Wirtschaftskorrespondentin Gesche Wüpper. Aus einer marokkanischen Familie stammend, werde die "extravagante und feierfreudige" Hasna Ait Boulahcen "in Frankreich nur die Kamikaze-Bomberin genannt." Man prüfe bitte bei Google nach, was daran ist. Man nennt sie femme kamikaze, Kamikaze-Frau.

Für die "großen Hüte" bekommt DIE WELT drei "Matussek Smileys", so begeistert bin ich.

Mary Sharp zitiert in ihrem Buch, aus dem Jahr 2008, Suicide Bombers: The Psychological, Religious and Other Imperatives einen Artikel, in dem bereits 2002 von Kamikaze geschrieben wird: Alia Tabaï, Une kamikaze au-dessus de tout soupçon, Jeune Afrique, février 2002. Alia Tabaï, zweifellos eine Kamikaze. Der Titel wird wahrscheinlich deshalb gewählt, weil die Frau angeblich liquidiert worden ist.

Der Begriff "femmes kamikazes" findet sich in einem Artikel erstmalig 2010. Paroles de femmes kamikazes, Worte von Kamikaze-Frauen, ist der Artikel von Caroline Gourdin, Paris-Korrespondentin der Brüsseler Zeitung LaLibre.be, vom 15. Januar 2010, überschrieben. Sie schreibt über fünf "Bräute Allahs", die nach mißglückten Anschlägen in Israel im Gefängnis einsitzen und dort von der israelischen Regisseurin Natalie Assouline interviewt werden. Dort steht auch, was die Frauen tatsächlich antreibt: Märtyrerin zu werden, Allahs [im Artikel Dieu = Gott] Gnade zu erlangen, "damit" fertig zu werden, mit was? Mit der Besatzung Palästinas [Israels+Westbank!] durch die Juden?

"Die meisten haben sich im bewaffneten Kampf gegen Israel für eine Sache engagiert, die sie für gerecht halten, sie lassen nirgends die geringste Reue erkennen." Soweit zu den Lieben, die sie wiederzufinden hoffen.

Im Artikel, vom 20. Januar 2004, "Die Wahrheit des Schneewittchens oder: der Terror gegen Israelis soll mit offizieller Unterstützung der PA weitergehen" konnte man darüber lesen, und über die 1000 Jahre alten Selbstmordattentäter insgesamt las man im Artikel, vom 13. August 2001: "Selbstmordattentate mit alter Tradition. Hassan-i-Sabbahs Schatten über Israel".

Weder Haschisch, noch geheime Lustgärten, noch paradiesische Zustände mit 72 Jungfrauen sind Grund oder Anlaß für die Operation, sondern während einer Mission umzukommen, ist für die ismaelitischen Kämpfer eine große Ehre. Sie vergiften ihre Opfer nicht, sondern treten in aller Öffentlichkeit auf sie zu und bringen sie um, wofür sie mit ihrem Leben bezahlen. So wird auch Nizam ul-Mulk, der berühmte Minister Malik Shahs, im Jahre 1092, auf Veranlassung von Hassan-i-Sabbah von einem Assassinen umgebracht. Der erste Kreuzzug beginnt übrigens erst vier Jahre später.

Um all dies auszuklammern aus der Analyse, falls man das Herumgestochere der sogenannten Experten so nennen kann, ist nicht einmal mehr der schon nicht zutreffende Begriff Selbstmordattentäter geeignet, sondern die Sprache wird fasertief von Spuren der Wirklichkeit gereinigt und der Begriff Kamikaze eingeführt. Damit verbinden Europäer eine ferne Welt. Japan? Shimpū Tokkōtai?

Mehr als zwei Jahre gründliche Studie über palästinensische "Kamikaze"

Le Figaro schämt sich nicht, den israelischen ehemaligen Geheimdienstoffizier Yoram Schweitzer in der Überschrift zu einem ganzseitigen Interview mit Alain Barluet, vom 19. November 2015, wِörtlich [!] zu zitieren. Yoram Schweitzer : "Dans la tête des kamikazes de Daech". Im Kopf der Kamikaze von Daesh, ist die Papierausgabe betitelt. Im Internet [für Abonennten] heißt es, am 18. November 2015, ebenfalls als Zitat: "Aux yeux des kamikazes, leurs victimes sont dépourvues d'humanité." In den Augen der Kamikaze sind ihre Opfer unmenschlich."

"Kamikaze" und "Daesh/Daech" von Yoram Schweitzer gibt's nur im Figaro und bei denjenigen, die den Artikel übernommen haben, beispielsweise beim CRIF, wo man das vollständige Interview lesen kann. [nicht mehr online]

Le Figaro widmet dem 13. November 2015 ein Dossier: Attentats de Paris. [nicht mehr online]

Am 18. November 2015, ist Yoram Schweitzer Gast der Europe Israel Press Association (EIPA). Im Video Press Club Brussels: Yoram Schweitzer, von 2:51 Minuten Dauer, spricht er über Suicide Terrorists - Philosophy of IS (2:02) und von Distorted interpretation of Islam (2:50).

Europe Israel Press Association berichtet darüber, am 19. November 2015, und von "Daesh" und "Kamikaze" findet man kein Wort: He thinks that the right tactics to defeat ISIS would be to expand the precision effective air strikes but also to send military advisers and anti-guerilla Special Forces to assist local forces. ... He also believes that freeing the city of Rakka from the hands of ISIS ‘’is a very important step to strike the group.’’ ‘’Rakka is the symbolic capital, the skeleton of the Islamic State.’’

"Herr Schweitzer, haben Sie die Anschläge von Paris überrascht?" fragt Johannes C. Bockenheimer den Experten, im Tagesspiegel, vom 17. November 2015. "Im Gegenteil, es war nur eine Frage der Zeit, bis der IS seinen Krieg in Syrien und Irak auch in Europa führt," antwortet er.

Politik und Medien Frankreichs vertuschen die Probleme der Folgen zügelloser Einwanderung und Islamisierung des Landes. Sie gehen bis zur Fälschung, wie man im Figaro sieht. "Ça n'a rien à voir avec l'islam, ce sont des monstres", titelt das Blatt einen Artikel von Eugénie Bastie, vom 21./22. November 2015. "Das hat nichts mit dem Islam zu tun, das sind Monstren," und: "Ce ne sont pas des musulmans, c'est une mafia sans foi ni loi, qui tue aveuglement," meint ein schockierter muslimischer Manager, der eine Freundin unter den Opfern beklagt: "Das sind keine Muslime, das ist eine blind mordende Mafia ohne Glauben und Gesetz."

Vielleicht sind sie, die "Gott ist groß" gerufen haben sollen, Christen oder, noch besser, Juden?

Im Artikel Le salafisme, un courant antimoderniste divisé entre "quiétistes" et djihadistes. Der Salafismus, eine antimodernistische, in "Quietisten" und Dschihadisten geteilte Strömung, wäscht Jean-Marie Guénois den Islam rein, im Figaro, vom 21./22. November 2015 [für Abonnenten]. Während er die Muslimbruderschaft als in Ägypten entstanden vorstellt, ohne allerdings den Gründer Hassan al-Banna sowie dessen Schwiegersohn Said Ramadan und die Enkel Tariq und Hani Ramadan zu erwähnen, schreibt er über den im 18. Jahrhundert von Muhammad Ibn Abdul Wahhab gegründeten salafistischen Wahhabismus nicht, daß er heute in Saudi-Arabien und Katar wütet. Man muß das nicht wissen; denn sonst würden die guten Geschäfte französischer Rüstungskonzerne mit den beiden Ländern gestört, die Milliarden Euro Investitionen Katars, und in die Vorstädte Frankreichs flössen keine katarischen Millionen mehr zur friedlichen Islamisierung der Jugendlichen.

Er macht eine Rechnung auf, von der er anscheinend nicht merkt, was sie bedeutet: Vor zehn Jahren hätte es laut Erhebungen der Geheimdienste ungefähr 30 salafistische Moscheen mit etwa 10 000 Anhängern gegeben. Heute wären es fünf Mal so viele, an die 150 Moscheen, "die direkt von Salafisten beeinflußt sind." Aber unter ihnen machten die Dschihadisten nicht mehr als 3% aus. Die geschätzte Zahl der Salafisten nennt er nicht. Multipliziert man mit Fünf, so erhält man 50 000 Salafisten, von denen 3% = 1 500 dem Glaubenskrieg gewogen sind. Wenn davon wiederum 3% ernst machen und im Nahen Osten oder bei uns ihren Glaubenskrieg tatsächlich führen, so sind das 45 Kämpfer. Das reicht für fünf Einsätze wie die in Paris, am 13. November 2015.

Na, da können wir doch beruhigt sein!

Update. Fewzi Benhabib, Universitätsprofessor, WELT am SONNTAG, 22. November 2015

Derweil regt sich der meinen Lesern bekannte Philippe Gélie im Leitartikel, vom 21./22. November 2015, darüber auf, daß nicht mit Frankreich solidarische EU-Staaten sich in Resolutionen ergingen und endlich ihre Grenzen dicht machen wollten, nachdem sie sie bislang in allen vier Himmelsrichtungen offen gehalten hätten, daß Frankreich nun in "Verlassenheit" der "kleine Satan" würde und den Rückzug der USA aus dem Mittleren Osten bezahle, was Washington bis jetzt nichts koste, sogar der Preis fürs Erdöl sei der niedrigste seit 2009. [für Abonnenten]

Wer hat über Jahrzehnte viele Millionen sunnitische Muslime in Frankreich aufgenommen und sie großzügig mit der Staatsbürgerschaft beehrt? Mindestens fünf der sieben Attentäter sind in Frankreich geborene Paßfranzosen.

Die vom Obama-Jünger über den Messias Barack Obama begeisterten Artikel zu dessen Wahlkampf, im Jahr 2008, des damaligen Washington-Korrespondenten sind Legion. Ich habe darüber zwei Dutzend Artikel geschrieben, die zu seinem Glück im Orkus verschwunden sind.

Und noch eines, Philippe Gélie: Der "kleine Satan" ist und bleibt Israel. Daran hat Frankreich seit 1967 nicht wenig mitgewirkt. Nun also nicht gleich weinen, bitte!

UpdateTerror durch Kelten, Friesen und Griechen: Gott ist groß!