24. Dezember 2012

Offener Brief an den Herrn Bundespräsidenten

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

bislang habe ich, die ich in Frankreich lebe, mich trotz derer Unzulänglichkeiten immer noch irgendwie von deutschen Gremien vertreten gesehen. Auch Ihre ersten Erklärungen als gewählter Bundespräsident ließen hoffen. Was Sie aber in Ihrer Weihnachtsansprache formulieren, das ist für mich nicht nachvollziehbar. Sind Sie der Präsident der Deutschen, derjenigen, die auf U-Bahnhöfen und auf Straßen deshalb von Gangs von Muslimen angegriffen, niedergestochen, getreten werden, weil sie "ungläubige" Deutsche weißer Hautfarbe sind, "Kartoffeln"? Haben Sie davon jemals gehört oder gelesen? Wenn ja, haben Sie es vergessen?

"...die Gewalt: in U-Bahnhöfen oder auf Straßen, wo Menschen auch deshalb angegriffen werden, weil sie schwarze Haare und eine dunkle Haut haben."

Was treibt Sie, uns Deutsche so zu verhöhnen? Haben Sie schon den verballhornten Spruch gehört: Wer den Schaden hat, der spottet jeder Beschreibung? Und für den Spott braucht der nicht zu sorgen, den bekommt er von Ihnen, dem Herrn Pastor, als Geschenk zu den christlichen Festtagen. So wie ich sehen das auch zahlreiche Kommentatoren der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Lesenswert!

"Aber auch für Muslime, Juden, Menschen anderen Glaubens und Atheisten ist es ein Fest des Innehaltens, ein Fest der Verwandten und Wahlverwandten, ein Fest, das verbindet, wenn Menschen sich besuchen und beschenken - mit schönen Dingen, vor allem jedoch mit Zuwendung."

Wissen Sie nicht, daß Muslimen von ihren Vorbetern ausdrücklich untersagt wird, Christen zum Weihnachtsfest zu gratulieren? Der Grund ist jedem Muslim und jedem Kuffar verständlich: Christen und Juden kommen gemäß Koransure 98:6 in die Hölle, wozu ihnen kein Muslim gratulieren sollte: "Siehe, die Ungläubigen vom Volk der Schrift und die Götzendiener werden in Dschehannams Feuer kommen und ewig darinnen verweilen. Sie sind die schlechtesten der Geschöpfe."

Und was die Juden angeht: Meinen Sie diejenigen Freunde des Weihnachtsfestes, die aus unterschiedlichen Gründen Weihnukka feiern, weil sie mit einem Christen verheiratet sind, oder weil für sie Weihnachten ein schönes Fest ist, so nach dem Motto zweier Juden, von denen der eine zum anderen spricht: Wir waren ja in unserer Familie nie richtig religiös, aber Weihnachten wurde doch immer gefeiert?

Wenn Sie von unserem Land sprechen, das solidarisch sein sollte, wie wäre es, wenn Sie erst einmal Solidarität mit Ihren eigenen Mitbürgern übten und nicht die "afrikanische Mutter" und andere Verfolgte und Zuwanderer mit Ihrer ganzen für Sie kostenfreien Großzügigkeit und Gnade bedächten?

Warum in die Ferne schweifen, sieh', das Elend liegt so nah!

Sehr geehrter Herr Bundespräsident, ich belasse es bei Ihren schlimmsten Entgleisungen, die pastoralen Leerformeln von der "Geschichte um (sic!) das Kind in der Krippe", über "so viel Unfriede, so viel (sic!) Krieg", über angeblich seit 60 Jahren in Europa herrschenden Frieden, seien Ihnen verziehen. Vom Krieg gegen Serbien haben Sie gehört, von der Zerstörung von Kirchen und Klöstern im Kosovo unter den Augen von KFOR und NATO? Oder liegen diese Gegenden für Sie schon nicht mehr in Europa, sondern jenseits, in der arabisch-muslimischen Welt?

Und der Friedensnobelpreis, der ist für Ihresgleichen, auch die drei geehrten Europäer kümmern sich weniger um ihre eigene Bevölkerung, sondern sehen die knappe Million Euro des Preisgeldes vor für Kindersoldaten der Dritten Welt. Europäischen Kindern geht's so gut, daß sie keiner Hilfe bedürfen. So sehen es die Glorreichen Drei, so sehen Sie es, sonst hätte ich ein Wort der Kritik an der Preisvergabe vernommen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen Stern, der Sie auf den Weg zu Ihren Mitmenschen führt. Wunder gibt es immer wieder!