3. April 2012

Gehört der Islam zu Frankreich?


Deutschland ist einmal mehr Frankreich weit voraus, zu uns gehört nämlich der Islam, das hat der 598-Tage-Bundespräsident Christian Wulff am Tag der Offenen Moschee, am 3. Oktober 2010, bestätigt in seiner Rede zum 13. Jahrestag der islamischen Einheit, وحدة wahdat. Sprich: Er ist Allah - ein Einziger !توحد tawhid! Die wahhabitische Variante ist garantiert, was ihm spätestens nach seinem Weg zum Emir klargeworden sein muß, ohne daß es ihn beunruhigt hätte; denn in seiner Rücktrittsrede biedert er sich letztmalig in seinem Amt den Muslimen an. Die Beleidigung seiner Ehefrau Betty, die als Randfigur abseits und allein auf einem Fauteuil geparkt wird, während er sich angeregt mit dem Scheich unterhält, bemerkt er im Gegensatz zu ihr nicht.

Die französische Regierung scheint den Islam anders einzuschätzen.

Sie weist einerseits im Zuge der Aufarbeitung der Operationen des Glaubenskriegers Mohamed Merah gegen drei muslimische und den katholischen, ebenfalls aus Nordafrika stammenden, Soldaten (Sure 5:51) sowie gegen drei jüdische Kleinkinder und den Rabbi der Schule Ozar Hatorah (Suren 2:216, 4:89, 9:29 u.a.) und andererseits des Präsidentschaftswahlkampfes Prediger des Islam aus, und zwar solche, die nichts anderes lehren als das, was im Koran steht.

Yusuf al-Qaradawi, den Fernsehprediger aus Ägypten, mit katarischem Diplomatenpaß, läßt sie gar nicht erst zum Jahrestreffen seiner Glaubensbrüder von der Union des Organisations Islamiques de France (UOIF) einreisen, er wird erklären, er verzichte auf die Teilnahme. Er predigt in seinem Haussender Al-Jazeera, am Freitag, den 9. Januar 2009, während der israelischen Operation Gegossenes Blei, gegen die "jüdischen Angreifer", die "arroganten Plünderer", die "schon zweimal Korruption im Lande verbreitet" hätten, er meint damit die Zeiten von Babylon und Rom, beginnend vor mehr als 2500 Jahren, womit er indirekt dokumentiert, daß im Gegensatz zu den Behauptungen der heutigen Arber der Region die Juden sehr wohl in dem Land gewohnt haben. Das scheint ihm aber nicht aufzufallen. Die Muslime hätten die überall mißliebigen Juden mit offenen Armen aufgenommen, diese aber die Muslime verraten. "Wir warten darauf, daß Allah über sie komme, und, so Allah will, wird es durch unsere eigenen Hände geschehen." Die Juden wären nie dem gefolgt, was recht ist, hätten Versprechen niemals gehalten. Es folgt die obligatorische Drohung an diejenigen im Westen, die mit dem Zionismus zusammenarbeiteten, vor allem an die Amerikaner. Es folgt die Drohung gegen die Diktatoren in den islamischen Staaten, gegen sie setzt er die große Ummah, die Gemeinschaft aller Muslime. Er sagt ihnen im Einvernehmen mit seinem Gönner, dem Herrscher von Katar, das Schicksal voraus, das zwei Jahre später mit dem "arabischen Frühling" eintrifft.

Gegen Ende des von MemriTV in Teilen übersetzten Sermons (ab 7'44) kommt er auf die Juden und Israel zurück, er ist enttäuscht. Aus den benachbarten arabischen Staaten hätte er erwartet, daß Glaubenskämpfer dorthin aufgebrochen wären, in Katar gebe es Marks&Spencer und Starbucks. Er ruft dazu auf, diese Unternehmen zu boykottieren, die jüdisch sind bzw. mit Israel zusammenarbeiten: "Dieses Starbucks ist zionistisch." Sie scheinen aber noch heute in Doha zu florieren.

Dann beginnt er ein Haßgebet (ab 9:42), in das die Gläubigen mit Inbrunst und erhobenen Armen einstimmen: "Oh Allah, nimm deine Feinde hinweg, die Feinde des Islam, oh Allah, nimm die Juden, die verräterischen Angreifer, oh, Allah, nimm diese verrufene, durchtriebene Schar von Menschen hinweg. Oh, Allah, sie haben viel Tyrannei und Korruption in diesem Land verbreitet. Schütte deinen Fluch über sie aus, oh unser Allah, lauere ihnen auf, ... nimm diese unterdrückerische, tyrannische Schar von Menschen hinweg. Nimm diese unterdrückerische jüdische, zionistische Menschenschar hinweg. Oh Allah, verschone nicht einen von ihnen. Oh Allah, zähle sie, und töte sie bis hin zum letzten von ihnen."

Almamy Baradj, aus Mali, erklärt am 31. August 2010, korankonform, daß "anders als die Muslime die Juden Verräter und Lügner wären, Anhänger einer Kuffar-Religion (gottlos)", daß "der Haß gegen die Juden legitim wäre, weil er religiöse Grundlagen im Koran hätte."

Recht hat er, man kann sie kaum alle aufzählen, die Suren, in denen Allah dies lehrt, angefangen bei Sure 1, die von der Erhabenheit der Rechtgeleiteten über irregeleitete Christen handelt und über die Juden, denen Allah zürnt, weil sie von seiner Lehre abfallen, bis zu den vielen anderen, aus denen Haß und Verachtung gegen die Juden spricht. Im Artikel Die Juden im Koran, auf dem Blog von Markus, eines überzeugten Christen kann man sie finden.

Almamy Baradj beruft sich auf Koransuren; die hier im folgenden zitierten sind übersetzt vom Orientalisten und bedeutenden Übersetzer Max Henning (1861 - 1927), im Original, nicht zu verwechseln mit der durch den Konvertiten Murad Wilfried Hofmann herausgegebenen geschönten und im Internet reichlich angebotenen Henning-Übersetzung.

5:64: Und es sprechen die Juden: »Die Hand Allahs ist gefesselt.« Gefesselt werden ihre Hände und verflucht werden sie für ihre Worte. Nein, ausgestreckt sind seine beiden Hände. Er spendet, wie er will, und wahrlich, viele von ihnen wird das, was auf dich herabgesandt ward von deinem Herrn, zunehmen lassen in Widerspenstigkeit und Unglauben, und werfen werden wir zwischen sie Feindschaft und Haß bis zum Tag der Auferstehung. Sooft sie anzünden ein Feuer zum Krieg, wird es Allah verlöschen. Und sie betreiben auf Erden Verderben, Allah aber liebt nicht die Verderben Stiftenden.

5:82: Wahrlich, du wirst finden, daß unter allen Menschen die Juden und die, welche Allah Götter zur Seite stellen, den Gläubigen am meisten feind sind, und wirst finden, daß den Gläubigen diejenigen, welche sprechen: »Wir sind Nazarener«, am freundlichsten gegenüberstehen. Solches, dieweil unter ihnen Priester und Mönche sind, und weil sie nicht hoffärtig sind.

Saad Nasser Alshatry, aus Saudi-Arabien, hat am 27. Dezember 2011 korankonform betont, daß ein Muslim einen Nichtmuslim nicht zu grüßen habe, außer der grüße zuerst, vor einem Nichtmuslim verbeuge man sich nicht, vor allem dürfe eine Muslimin keinen Nichtmuslim ehelichen, "und wenn sich die Angelegenheiten zwischen dem Ehemann und seiner Frau nicht regeln lassen, ist der Ehemann befugt, seine Frau zu schlagen."

4:34: Die Männer sind den Frauen überlegen wegen dessen, was Allah den einen vor den andern gegeben hat, und weil sie von ihrem Vermögen (für die Frauen) auslegen. Die rechtschaffenen Frauen sind gehorsam und sorgsam in der Abwesenheit (ihrer Gatten), wie Allah für sie sorgte. Diejenigen aber, für deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet – warnet sie, verbannt sie aus den Schlafgemächern und schlagt sie.

Yusuf Yüksel, aus der Türkei, Haßprediger gegen den Westen, geißelt am 20. Mai 2011 die französischen Behörden, sie seien von "einem proisraelischen, zionistischen Präsidenten unterstellten Aufbau, der den Islam unterwerfen will." Eine solche Haltung des Präsidenten, sollte sie wahr sein, verstieße gegen alle Suren des Koran über die Juden und die Überlegenheit des Islam über andere Religionen. Die Deutsch Türkischen Nachrichten kommentieren die Nachricht mit heftiger Kritik am Vorgehen der Regierung gegen Mohamed Merah.

Malek Drine, aus Tunesien, predigt am 2. September 2011: "Die Scharia ermächtigt zur Tötung von [Glaubens]Brüdern, die sich vom Islam abwenden." Auch diese Äußerung entspricht vollständig der Lehre des Islam.

Wenn diese Islamprediger ausgewiesen werden, weil ihre Lehren nicht dem Rechtsstaat Frankreich entsprechen, dann geht daraus hervor, daß der Islam nicht zu Frankreich gehört; denn der Islam, Koran, die Hadithe und die Scharia, sind eins und unteilbar. Muslime können sie nicht verändern, reformieren, Teile entfernen. Deshalb sollte die Politideologie Islam aus der Öffentlichkeit in Frankreich insgesamt verschwinden und die Ausübung der Religion sich im privaten Rahmen vollziehen, besser heute als morgen.